gute besserung! | Darmkrebsvorsorge | Matthias Schloo | ZDF-Polizeiserie | Notruf Hafenkante

Ich bin Meganer und angel-bekloppt

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Er ist bekannt als Hamburger Cop in der beliebten ZDF-Polizeiserie „Notruf Hafenkante“. Warum er auf keinen Fall einen Arzt spielen will, dahingegen auf jeden Fall zur Darmkrebsvorsorge gehen wird und ob Liebe bei ihm durch den Magen geht, darüber sprechen wir mit dem Schauspieler Matthias Schloo..

Seit 2009 spielen Sie die Rolle des Polizeioberkommissars Mattes Seeler in der Serie „Notruf Hafenkante“. Wie viel Mattes steckt in Matthias Schloo? 

Es treffen viele Attribute von Mattes auch auf mich privat zu. Genau wie er bin ich ein waschechter Hamburger Jung, liebe den Hafen, die Schiffe und den Elbstrand. Ganz Hamburg ist Mattes’ und mein Revier sozusagen. Dramaturgisch hat die Rolle allerdings wenig mit mir gemein, optisch dafür alles. Wirft man all das in einen Pott, dann steht Mattes vor einem. 

In der Serie arbeiten Sie und Ihre Polizei-Kollegen eng mit dem Team des Elbkrankenhauses zusammen. Würden Sie gerne mal die Seiten wechseln und einen Arzt spielen? 

Auf gar keinen Fall, das Angebot würde ich sofort ablehnen! Ich bewundere den Arztberuf – insbesondere in diesen Zeiten – und viele Ärzte leisten eine Arbeit, die für mich an Wunder grenzt. In schlechten Momenten habe ich mich auch schon mal gefragt, wieso ich nicht Gehirnchirurg oder so geworden bin, statt Schauspieler, der schnöde Unterhaltung macht. Aber als Schauspieler medizinische Texte zu lernen und zu sprechen, ist ein Albtraum: Medikamente, Brüche, lateinische Begriffe – danke, nein! Ich bin lieber der Sheriff fürs Grobe, der draußen die Stadt aufräumt. 

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe lautet Magen-Darm. Mattes Seeler leidet unter Prüfungsangst. Was schlägt Ihnen persönlich besonders auf den Magen? 

Mir schlägt Ungerechtigkeit auf den Magen, ja, das kann ich genau so sagen. Wenn Sachen unfair laufen, Leute oder ich nicht gerecht behandelt werden oder wenn ich denke „Mann, du hast nicht recht“ – das kann ich überhaupt nicht leiden. 

Können Sie den wenigen Noch-nicht-Fans von „Notruf Hafenkante“ kurz erläutern, was das Besondere an der „Hafenkante“ ist? 

Zunächst mal ist es eine absolut familientaugliche Serie und um größtmögliche Authentizität bemüht. Wir arbeiten eng mit der Hamburger Polizei zusammen. Die Drehbücher werden von einem Polizei- Berater gelesen, sodass z. B. die Art, wie wir einen Funkspruch absetzen oder ein Kennzeichen durchgeben, absolut realitätsnah ist. Für unsere gute Image- Arbeit für die Hamburger Polizei haben wir sogar den Polizeistern verliehen bekommen. Ein oft gehörtes Feedback von den echten Cops lautet: „Wenn Polizei- Serie, dann ihr.“ Außerdem haben wir Hamburg als einzigartigen Hauptdarsteller mit Charakter und Gesicht an unserer Seite und haben uns im Laufe der Jahre zu einer richtig guten, stylischen Cop- Serie gemausert. 

Ihrem Instagram-Profil nach zu urteilen sind Sie (auch sonst) sportlich sehr aktiv. Was machen Sie, um sich fit zu halten? 

Generell bewege ich mich gerne. Ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit, jogge, mache Yoga oder Longboard-Dancing. Außerdem habe ich vor drei Jahren das Angeln für mich entdeckt.

Wie kommen Sie denn zum Longboard-Dancing und was fasziniert Sie so am Angeln?

Meine Frau hat mir irgendwann mal ein Longboard geschenkt und als wir mit der Familie auf Durchreise in Paris waren, standen wir alle vier mit offenen Mündern an der Seine, am Longboard- Dancing-Hotspot, und waren total begeistert. Einfach cool, wie gekonnt die sich bewegen, drehen, das Brett hochschleudern. Seitdem fahren meine beiden Jungs und ich einfach so aus Spaß und für den Style. Und zum Angeln bin ich im Florida-Urlaub gekommen. Meine Söhne wollten gerne angeln und ich habe schon immer gerne in fremde Angeleimer geschaut, hatte aber ansonsten keinen Bezug dazu. Tja, und seitdem bin ich ein bisschen angel-bekloppt geworden und liebe auch das Street-Fischen: Einfach mit leichtem Gepäck durch die Stadt laufen und hier und da die Angel in die Alster-Kanäle halten. Mein größter Fang war übrigens ein 1,10 Meter langer Hecht. Das war allerdings nicht in Hamburg, den habe ich aus dem Schweriner See gezogen – und später dort auch wieder freigelassen. 

Landet der selbst gefangene Fisch bei Ihnen auch auf dem Teller? Und wie halten Sie es ansonsten mit der Ernährung? 

Ja, ich bringe auch gerne mal Küchenfische mit nach Hause, die ich dann auch selbst ausnehme und zubereite. Wir essen alle gerne Fisch und ernähren uns ziemlich vielseitig. Drei Viertel meiner Familie sind vegetarisch, auch meine neun und zwölf Jahre alten Jungs haben sich dafür entschieden. Ich bin der Einzige, der bei uns noch die Fleischesser-Fahne hochhält und bezeichne mich eher als Meganer, denn ich esse alles, was mir mega gut schmeckt. Dazu zählen auch Königsberger Klopse und Spaghetti Bolognese, aber genauso Risotto, Linsensuppe mit geräuchertem Tofu, Falafel … Eigentlich ist es wirklich grenzenlos. Die Zeiten, in denen ich als Jugendlicher zweimal am Tag ins amerikanische Schnellrestaurant gegangen bin, sind definitiv vorbei. Gute Ernährung ist mir absolut wichtig! 

Liebe geht durch den Magen. Trifft das auf Sie auch zu? 

Auf jeden Fall verbindet meine Frau und mich die Liebe zum Essen. Es ist ja eine klassische Beschäftigung junger Paare, gemeinsam essen zu gehen. Das haben wir auch schon immer sehr gerne getan. Und wenn wir verreisen, dann kaufen wir uns erstmal einen Restaurant-Führer und erschließen uns die Länder immer auch kulinarisch. Mein kleiner Sohn hat schon mit drei Jahren Miesmuscheln bestellt und die einfach so weggeschlabbert. Da hat der Kellner schon Augen gemacht. 

Wer sich gut ernährt, tut auch viel für seine Magen-Darm-Gesundheit. Dennoch ist Vorsorge äußerst wichtig. Was denken Sie, warum viele Männer sich beim Thema Darmkrebsvorsorge so schwertun? 

Es ist einfach ungewohnt für die Herren und hat eher Privacy-Gründe, denke ich. Frauen sind schon früh gewohnt, sich im Intim-Bereich untersuchen zu lassen, und tun sich da weniger schwer. Ich mache auch keinen Freudentanz bei dem Thema, aber trotzdem werde ich persönlich alle Vorsorge-Untersuchungen wahrnehmen und meinem Körper gegenüber achtsam sein. Auch weil meine Familie krebsvorbelastet ist. 

Gibt es sonst noch etwas, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

Nö, eigentlich nicht. Die Leute sollen einfach alle einen kühlen Kopf bewahren, sich liebhaben und sicher durch die Krise kommen. Denn nach bergab kommt bergauf! Ob im Wald, auf dem Longboard, beim Angeln oder BBQ: Matthias Schloo genießt seine Auszeiten – ganz ohne Notruf.

DAS IST MATTHIAS SCHLOO 
Der Hamburger Schauspieler Matthias Schloo wurde 1977 in der Hansestadt geboren und ist anschließend im niedersächsischen Schneverdingen aufgewachsen. Seine Schauspielleidenschaft wurde im Theaterkurs der Schul-Projektwoche geweckt und hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. 1995 erhielt er seine erste große Fernsehrolle in der ZDFSeifenoper „Jede Menge Leben“. Es folgten unzählige weitere Rollen, u. a. im Fernsehspiel „Der Schrei nach Liebe“ oder in der NDRVorabendserie „Bronski und Bernstein“. Von 2002 bis 2003 spielte er in der mehrfach preisgekrönten ARD-Serie „Berlin, Berlin“. Seit 2009 verkörpert Schloo den Polizisten Mattes Seeler in der ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“.


Beitragsbilder: Boris Laewen/privat

 
 
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