Ein junger Mann stürzt mit einem E-Scooter auf einem gepflasterten Platz im Sonnenuntergang. Er trägt ein schwarzes T-Shirt, eine braune Shorts und eine schwarze Kappe. Der Scooter liegt neben ihm, während er versucht, sich mit den Händen abzufangen.

Wenn der Sommer einen Knacks bekommt

Foto: Skylines/Shutterstock

Stürze auf die Schulter enden oft mit einem Bruch des Schlüsselbeins.
Schlüsselbein

Wenn der Sommer einen Knacks bekommt

Ein Sturz vom Rad, eine unglückliche Landung beim Sport – und schon passiert es: Das Schlüsselbein bricht. Besonders in der warmen Jahreszeit häufen sich die Fälle. Dr. Oliver Born, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Operateur an der Facharztklinik Hamburg, erklärt, wie moderne OP-Technik zu einem schnellen Comeback verhilft.

Von Inga Kleine

Ohne den schmalen, s-förmigen Knochen geht so gut wie nichts. Als einzige knöcherne Verbindung zwischen Brustkorb und Arm stabilisiert das Schlüsselbein, auch Clavicula genannt, den Schultergürtel und sorgt für Beweglichkeit. Ein Bruch kann den Alltag spürbar einschränken. „Rund 45 Prozent aller Schulterverletzungen betreffen diesen Knochen. Mit einem Anteil von 20 Prozent trifft es Fahrradfahrer am häufigsten“, ordnet Dr. Born ein. Und die Tendenz steigt – unter anderem durch den Boom der E-Bikes und E-Scooter, mit denen auch weniger sportliche oder ältere Personen längere Strecken zurückzulegen – und das in hohem Tempo. „Kommt es zum Sturz, fangen sich viele reflexartig mit den Armen ab, mit fatalen Folgen für Schlüsselbein und Schulter“, berichtet der Mediziner.

Eine schmerzhafte Angelegenheit

Ein Schlüsselbeinbruch macht sich sofort bemerkbar. Typische Symptome sind starke Schmerzen, sichtbare Fehlstellungen, Schwellungen und eine eingeschränkte Armbeweglichkeit. Ein Röntgenbild oder Ultraschall bestätigt den Bruch und zeigt dessen Lage und Ausmaß. „Erste Maßnahme nach der Diagnose ist meist eine Ruhigstellung. Typischerweise durch einen Gilchrist -Verband, der den Arm in einer Schlinge vor dem Bauch lagert“, so Dr. Born.

Gut verheilt hält es wie neu

Früher wurden Brüche des Schlüsselbeins oft nicht operiert. Doch diese konservative Methode kann auch Nachteile haben: Der Heilungsprozess dauert mit drei bis sechs Monaten deutlich länger. Zudem kann der Knochen schief oder verkürzt zusammenwachsen, was dauerhafte Beschwerden verursacht. „Dank moderner Materialien wie spezieller Platten und elastischer Titannägel kann das Schlüsselbein heute minimalinvasiv über einen kleinen Hautschnitt stabilisiert werden“, erläutert Dr. Born. Leichte Tätigkeiten und eine Rückkehr in den Alltag sind sofort wieder möglich. Sobald die Fraktur verheilt ist, werden die Platten und Schrauben ambulant entfernt. Mit der richtigen Behandlung und etwas Geduld ist das Schlüsselbein dann bald wieder fit – fürs Fahrradfahren, Reiten und all die anderen schönen Seiten des Sommers!

Experte für diesen Artikel:

Porträt eines freundlich lächelnden Mannes in weißem Arztkittel mit Brille vor einer Backsteinwand
DR. OLIVER BORN
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Operateur an der Facharztklinik Hamburg


Fotos: Facharztklinik Hamburg

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