Eine Herzensangelegenheit


Herzinsuffizienz

Eine Herzensangelegenheit

Manjula Ruhnke ist Heart Failure Nurse am Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf (BKB). Sie betreut Patient:innen bei einer Herzschwäche – und das über den Krankenhausaufenthalt hinaus.

Alleine joggen zu gehen im Wald ist keine so gute Idee“, rät Manjula Ruhnke. Die Herzinsuffizienz- Pflegekraft oder Heart Failure Nurse weiß genau, was sich ihre Schützlinge zumuten sollten und was nicht.

Eine Herzinsuffizienz ist eine Herzmuskelschwäche

Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz meist aufgrund einer Vorerkrankung wie Herzinfarkt oder Bluthochdruck nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgen. Zu den typischen Symptomen zählen Abgeschlagenheit, Luftnot bei Belastung oder stark geschwollene Beine. Behandelt wird in der Regel mit Tabletten, die das Herz entlasten. In einigen Fällen wird auch ein Herzschrittmacher eingesetzt, der vor lebensgefährlichen Rhythmusstörungen schützt.

Besser versorgt nach dem Krankenhausaufenthalt

Derzeit betreut die gebürtige Westfälin ambulant fünf bis sechs Herzinsuffizienz- Kranke. Das heißt, sie hat diese nach ihrem stationären Aufenthalt noch monatelang in der telefonischen Nachbetreuung. „Oft sind die Patient:innen nach dem Krankenhausaufenthalt mit der neuen Situation überfordert. Es bedeutet ja auch eine psychische Belastung zu wissen, dass das Herz nicht mehr mit voller Kraft schlägt.“

Krankheitsverständnis und Schulung zur Selbstüberwachung

In erster Linie gehe es in den Telefonaten darum, herauszufinden, ob es den Herzkranken gut geht. So ist die tagtägliche Überprüfung der Vitalzeichen extrem wichtig: Wie hoch sind Puls und Blutdruck? Wird die maximale Trinkmenge von zwei Litern am Tag konsequent eingehalten, um das Herz nicht zu überfordern? Wie werden die Medikamente eingenommen und vertragen? Ziel sei es, Anleitungen zur Selbstüberwachung (Blutdruck, Puls, Gewicht, Symptome) zu geben und das Krankheitsverständnis zu schulen, um so den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Aber natürlich gibt die empathische Heart Failure Nurse auch Antworten auf Fragen wie „Darf ich die Sauna besuchen?“ oder „Kann ich alleine im Wald joggen gehen?“.

Bei Bedarf werden Angehörige mitbetreut

Zurzeit beträgt das Durchschnittsalter der Personen, die Ruhnke betreut, 30 bis 80 Jahre. Dabei werden bei Bedarf auch Angehörige mitbetreut und -geschult, was beispielsweise bei einer Demenzerkrankung wichtig ist. Denn sie kennt alle ihre Fälle genau und erklärt, worauf es ankommt. Und schon hört man sie am Telefon wieder fragen: „Na, wie war Ihr Waldspaziergang mit Ihrem Lieblingsmenschen statt der einsamen Joggingrunde?“

Manjula Ruhnke
ist eine speziell ausgebildete Herzinsuffizienz-Pflegekraft. Sie steht Menschen mit einer Herzschwäche mit Rat und Tat zur Seite und das auch noch monatelang nach dem Krankenhausaufenthalt im BKB.

Gut zu wissen

1.

In Deutschland leiden laut dem
Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz
an der Universität Würzburg
etwa 1,3 Millionen Menschen an
dieser Krankheit – das entspricht der
Einwohnerzahl von München.

2.

Die Herzschwäche gehört in Deutschland laut Deutschem Zentrum für Herzinsuffizienz an der Universität Würzburg zu den häufigsten Todesursachen.

Diese Kliniken behandeln Herzinsuffizienz:


• Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf
• Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
• Albertinen Krankenhaus
• Evangelisches Amalie Sieveking Krankenhaus
• Israelitisches Krankenhaus Hamburg
• Kath. Marienkrankenhaus
• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand

Heart Failure Unit

Die Herzschwäche gehört in
Die Klinik für Kardiologie im Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf (BKB)
ist spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen des Herzkreislaufsystems. Die Zertifizierung zur Heart Failure Unit (HFU) erlangte die Klinik für Kardiologie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Peter Unger im Dezember 2022. Es ist damit das erste Krankenhaus in Hamburg, dass diese Zertifizierung von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als „HFUSchwerpunktklinik“ erhielt.

Mehr erfahren:

www.klinik-bergedorf.de
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