Frau hält Frühchen

Frühgeburt: Eltern und Kind im Blick

Frühgeburt: Eltern und Kind im Blick


Frau hält Frühchen

Wie entwickelt sich mein Kind? Welche möglichen Langzeitfolgen hat eine Frühgeburt? Eltern von Frühgeborenen haben viele Fragen und Sorgen. Am Perinatalzentrum1 (PNZ1) sind sie und ihr Kind rund um gut betreut.

Plötzlich ist das Baby früher da als erwartet – eine überfordernde Situation für die Eltern. „Ihr Kind wird intensivmedizinisch versorgt, sie wissen nicht, wie es weitergeht und befinden sich noch dazu in einer unbekannten Umgebung“, weiß Franziska Held, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am PNZ1 des Kath. Marienkrankenhauses und des Kath. Kinderkrankenhauses Wilhelmstift. Um ihnen möglichst viele Bedenken zu nehmen, steht den Eltern auf Hamburgs modernster Frühchenstation ein Betreuungsnetz aus Ärzten, Pflegefachkräften, Physiotherapeuten, psychosozialem Dienst und Nachsorge zur Seite. „Wir arbeiten mit dem EFIB®-Konzept und binden Eltern von Anfang an in die Pflege ihres Babys ein“, ergänzt Held.

Eltern einbinden und Ängste nehmen

Ziel des sogenannten Entwicklungsfördernden Familienzentrierten Individuellen Betreuungskonzepts für Früh- und Neugeborene (EFIB®) ist, eine optimale, ganzheitliche Betreuung, um die bestmögliche Entwicklung des Kindes und der Familienbindung zu gewährleisten. Besonders wichtig ist dabei die Nähe zueinander. In sieben Eltern-Kind-Zimmern können die Familien rund um die Uhr zusammen sein. „Um die Verbundenheit aus dem Bauch nachzustellen, bekommen Eltern und Kind möglichst viel Zeit für das Känguruhen“, so Held. Dabei wird das Kind auf den Bauch genommen. Der direkte Hautkontakt wirkt sich positiv auf die Gehirnentwicklung des Kindes aus und nimmt den Eltern Berührungsängste.

Zudem sind die Eltern bei den Versorgungsrunden ihres Kindes dabei und halten es währenddessen möglichst viel. So lernen sie alles rund um die körperliche Versorgung ihres Babys und gewinnen Zutrauen in ihre Fähigkeit, sich um das Kind zu kümmern. Damit Eltern über alle Unsicherheiten und Fragen sprechen können, ist laut Held eine offene Kommunikation zwischen ihnen und den Pflegekräften und Ärzten wichtig. „Wir haben jederzeit ein offenes Ohr für alle Fragen – egal wie häufig sie gestellt werden oder wie einfach sie den Eltern erscheinen.“

Beratung über die Pflege hinaus

Der psychosoziale Dienst des PNZ1 unterstützt die Eltern dabei, das oft traumatische Erlebnis der Frühgeburt zu bewältigen. Auch bei pragmatischen Aufgaben hilft der Dienst. „Häufig sind noch Fragen zu bürokratischen Angelegenheiten wie der Beantragung des Elterngeldes offen, da die Eltern geplant hatten, sich gegen Ende der Schwangerschaft darum zu kümmern“, erläutert Held. Nach der Entlassung erhalten Eltern Unterstützung bei der Stiftung SeeYou des Wilhelmstifts.

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Weitere Informationen: 

www.dggg.de


Beitragsbild: © Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift

So senken Sie das Risiko einer Fehlgeburt

Pfeil      Verzichten Sie auf Alkohol und Zigaretten.

Pfeil      Beobachten Sie Ihren Nährstoffhaushalt. Besonders wichtig sind Eisen, Jod und Folsäure.

Pfeil      Schwangerschaftsdiabetes und Infektionen stellen ein Risiko dar. Nehmen Sie deswegen Vorsorgeuntersuchungen pünktlich wahr.

Pfeil      Eine Zahnfleischentzündung erhöht das Risiko für eine Fehlgeburt. Pflegen Sie Ihre Zähne und Zahnfleisch und gehen Sie halbjährlich zum Zahnarzt.

Pfeil      Hören Sie auf Ihren Körper und tun Sie nur, womit es Ihnen gut geht und was Sie sich zutrauen.

Pfeil      Sorgen Sie für Ihre mentale Gesundheit. Ausgleich schaffen z. B. Meditation, Schwangerschaftsyoga oder Entspannungsübungen.

 
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