Ein Mensch mit einem künstlichen Darmausgang, einem Stoma.

Kleine Öffnung, große Sorge

Foto: matuska

Stoma

Kleine Öffnung, große Sorge

Ein künstlicher Darmausgang ist mehr als nur ein medizinischer Eingriff – es ist eine Veränderung,
die emotional und sozial beeinflusst. Durch zugewandte Betreuung lernen Betroffene, mit einem
Stoma (fast) sorgenfrei zu leben.  

Von Wiebe Bökemeier

Plötzlich ist da eine kleine Öffnung, die eine große Wirkung auf das Selbstbewusstsein haben kann. Ein Stoma ist für viele Menschen ein Schreckgespenst und sie fragen sich, wie sie damit leben sollen.

Maßgeschneiderte Produkte

„Das geht, ziemlich gut sogar“, sagt Dorit Meier-Ostwald, Pflegeexpertin für Stoma-Inkontinenz-Wunden und psychologische Beraterin im Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg. Sie kennt das Gedankenkarussell nach einer Darmoperation: „Wir reden über die Angst davor, Sport zu treiben, pupsen zu müssen oder Sex zu haben. Die Antwort lautet: Alles ist möglich! Mittlerweile gibt es für jeden Lebensstil und jeden Körper Lösungen. Taillenbänder mit Spitze,
unter denen der Beutel schön und sicher verstaut ist, und Pflaster, die sogar Extremsport aushalten.“

Starke innere Haltung

Nicht nur der Umgang zu Hause, auch die Angst vor Ablehnung in der Gesellschaft ist ein Thema. Deshalb rät sie, im Umfeld Unsicherheiten offen anzusprechen. „Sonst kann eine Stomaoperation zu sozialer Isolation führen. Es bedarf einer starken inneren Haltung, um solche Barrieren zu überwinden. Dabei helfen wir.“
Ihr SOS-Tipp: „Geben Sie Ihrem Ausgang einen Namen. Ein Patient nannte seinen Glotzkowski, wie das Monster aus dem Film Monster AG – Humor erleichtert vieles.

Expertin für diesen Artikel:

Pflegeexpertin für Stoma-Inkontinenz-Wunden und psychologische Beraterin im Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
DORIT MEIER-OSTWALD
Pflegeexpertin für Stoma-Inkontinenz-Wunden und psychologische Beraterin im Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

 


Fotos: Miriam Hoppe Photography
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