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Knochenentzündung: erfolgversprechende Operation

Knochenentzündung: erfolgversprechende Operation


Mann fasst sich an das Bein

Patienten, die unter einer Knochenentzündung leiden, müssen sich auf eine lange und aufwändige Behandlung einstellen. Doch auch bei schweren Fällen besteht oft noch eine Chance auf Heilung. Dr. Ulf-Joachim Gerlach, Chefarzt der Septischen Unfallchirurgie im BG Klinikum Hamburg, erklärt, mit welcher Methode infizierte Knochenstruktur gerettet werden kann.

Herr Dr. Gerlach, wie kann es zu einer Knochenentzündung kommen?

Dr. Gerlach

Dr. Ulf-Joachim Gerlach (c)BG Klinikum

Bei einer Osteitis spricht man von einer schwerwiegenden Komplikation in der Unfallchirurgie und Orthopädie. Eine solche bakterielle Infektion kann nach offenen Brüchen, der operativen Versorgung von Knochenbrüchen oder auch dem Einsatz von Implantation auftreten.

Im BG Klinikum Hamburg arbeiten Sie mit dem sogenannten Knochendefektaufbau, mit dem sich erkrankte Extremitäten retten lassen. Was genau ist damit gemeint?

Genau. Unser Ziel ist es, neben einer dauerhaften Beruhigung der Knochenentzündung dem Patienten wieder eine volle Funktionstüchtigkeit der Extremität zu ermöglichen. Wir arbeiten hierfür mit zwei Verfahren: Bei kleineren Defekten bis zu drei Zentimeter kann gesundes Knochenmaterial aus dem Beckenknochen entnommen werden, mit dem das zerstörte Gewebe ersetzt werden kann. Bei größeren Knochendefekten kommt dieser Segmenttransport über externe Stabilisatoren (ein externer Fixateur) zum Einsatz. Mit diesen beiden Verfahren, eventuell auch in Kombination, lässt sich jeder Knochendefekt aufbauen. Zu uns kommen viele Patienten, denen anderenorts gesagt wurde, dass die betroffene Extremität nicht mehr zu retten ist.

Gute Chancen auf Heilung?

Für den Patienten besteht Hoffnung auf eine vollständige Genesung: So können durch den Knochendefektaufbau bis zu 23 Zentimeter Knochen sowohl am Unterschenkel als auch am Oberschenkel wiederaufgebaut werden.
Nicht selten kann dadurch der schlimmste Fall – eine Amputation – vermieden werden. Natürlich gibt es Faktoren, die den Verlauf einer schnellen Genesung beeinflussen und bei der Behandlung beachtet werden müssen: Begleiterkrankungen und schädliche Lebensgewohnheiten, wie beispielsweise Nikotin- oder Alkoholkonsum begünstigen Durchblutungsstörungen. Nach einer erfolgreich verlaufenen Operation des Knochendefektaufbaus jedoch schätzen Ärzte die Chancen für eine Wiedererlangung der vollen Belastbarkeit der betroffenen Extremität sehr hoch ein.


Beitragsbild: © New Africa/Shutterstock.com

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