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Pneumologische Frühreha: Je früher, desto besser

Pneumologische Frühreha: Je früher, desto besser


Mann atmet tief ein

Patienten, die nach langer und schwerer Lungenerkrankung aus der akuten Behandlung entlassen werden, sind oft noch zu geschwächt, ihren Alltag alleine zu bewältigen. Die pneumologische Frührehabilitation unterstützt sie nach schwerer Krankheit.

Endlich darf Peter B. die Intensivstation wieder verlassen. Der 68-Jährige musste nach einer Operation künstlich beatmet werden. Seine nächste Station: die pneumologische Frühreha. Denn noch fällt es Peter B. schwer, ohne zusätzlichen Sauerstoff über ein Beatmungsgerät Luft zu holen. Jede Bewegung schmerzt, die Muskeln wollen noch nicht gehorchen.

Das Prinzip der Pneumologischen Frühreha

„Erkrankte, die über eine längere Zeit beatmet und intensivmedizinisch behandelt wurden, haben nicht nur Probleme, selbstständig zu atmen, sondern leiden durch das lange Liegen zudem oft an Muskelschwäche und schmerzhaft versteiften Gelenken. Aufstehen, Waschen und Essen werden zum Problem“, erklärt Frank Elsholz, Leiter der Pneumologischen Frühreha in der LungenClinic Grosshansdorf. „Wir bauen die Patienten so weit auf, dass sie im Anschluss weitere Rehamaßnahmen wahrnehmen oder im Idealfall direkt nach Hause können.“

Ein Team aus Fachärzten, speziell geschulten Pflegekräften, Physio- und Atmungstherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Kunsttherapeuten und Psychologen kümmert sich intensiv um die individuellen Bedürfnisse der Patienten. „Eine gute Zusammenarbeit im Team ist das Herz der Frühreha und wirkt sich positiv auf den Patienten aus“, so Frank Elsholz. „Viele haben schwere Operationen hinter sich oder leiden an chronischen Erkrankungen wie COPD oder Asthma. Die Entwöhnung vom Beatmungsgerät oder auch das Abtrainieren einer Trachealkanüle sind spezielle Herausforderungen. Da treten häufig unangenehme Nebenwirkungen wie Schmerzen und Schluck- oder Sprachstörungen auf. Genau um diese kümmern wir uns.“ Ziel der pneumologischen Frühreha ist es, Patienten aus dem Bett heraus zu mobilisieren. „Je früher man rehabilitative Schritte einleitet, umso höher ist die Erfolgswahrscheinlichkeit“, weiß der Experte. So auch im Fall von Peter B., der Schritt für Schritt sein Selbstvertrauen zurückerlangt, das ihm die Krankheit genommen hat.

In Zeiten von Corona wichtiger denn je

„Natürlich stellt uns auch die Corona-Krise vor neue Herausforderungen“, nimmt Elsholz Bezug auf die neue Situation. „Auch bei Patienten, die im Zuge ihrer Covid-19-Erkrankung eine schwere Lungenentzündung erlitten haben und dabei langzeitbeatmet wurden oder ein Lungenversagen überstanden haben, empfiehlt sich im Anschluss die pneumologische Frühreha. So stärken wir die angegriffene Lunge schnell wieder und Patienten erlangen ihre Selbständigkeit.“


Beitragsbild: © Koldunov/Shutterstock.com

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