Schwangerschaft trotz Narbenbruch
Hernien, das sind alle Arten von Brüchen in der Bauchwand, werden häufig mit Leistenbrüchen und dementsprechend mit Männern in Verbindung gebracht. Doch auch Frauen können davon betroffen sein.
Etwa nach Kaiserschnitten kommt es häufig zum Narbenbruch. Die Narbe hält dem Druck im Bauchraum nicht stand und reißt an der Bauchdecke auf. Andere Frauen leiden nach Schwangerschaften an Rektusdiastasen, also Schwachstellen der Bauchmuskeln, die oft mit Brüchen einhergehen. Wichtig: Hernien müssen operiert werden, sonst wachsen sie. Auch können durch die Lücke Eingeweide aus der Bauchhöhle austreten, was lebensgefährlich werden kann.
Das MILOS Verfahren, kurz für Mini- or Less-Open Sublay, kommt mit kleinen Schnitten aus, ist weniger risikoreich und kosmetisch unauffällig. Ein Kunststoffnetz wird minimalinvasiv außerhalb der Bauchhöhle, zwischen Bauchfell und tragender Bauchwand, eingebracht. Viele Frauen befürchten, dass durch den Eingriff Komplikationen bei weiteren Schwangerschaften entstehen, oder diese gar unmöglich werden.
Dr. Wolfgang Reinpold, Chefarzt des Hernienzentrums am Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand: „Kleinere Netze bis 10 x 15 Zentimeter sind unbedenklich. Größere Netze implantieren wir bei Kinderwunsch sicherheitshalber nicht – obwohl es auch in diesem Fall keine Berichte über netzassoziierte Komplikationen in der Schwangerschaft gibt.“
Beitragsbild: © Casa nayafana
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