gute besserung! | Kindergastroenterologie | Zöliakie | Bauchschmerzen | Verstopfungen

Von A wie Ablenkung bis Z wie Zöliakie

Von A wie Ablenkung bis Z wie Zöliakie


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Bens Eltern sind verzweifelt. Seit Wochen ist jeder Gang zur Toilette ein Kampf. Auch die Eltern der sieben Monate alten Mia sind in Sorge: Mia hat oft Durchfall und nimmt kaum zu. In der Sprechstunde der Kinder-Gastroenterologie bekommen die Familien Antworten und Unterstützung.

Das Besondere an der Kindermedizin ist, dass unsere Patient:innen von 0 bis 18 Jahre alt sein können und zwischen 2 und 130 Kilogramm wiegen“, beschreibt Dr. Henning Lenhartz, Leiter der Gastroenterologie im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, seinen Arbeitsalltag. Dennoch sieht er bestimmte Beschwerden immer wieder: Säuglinge, die nicht zunehmen, Kleinkinder mit Verstopfungen oder Schulkinder mit immer wiederkehrenden Bauchschmerzen.

Auch die Eltern sind gefragt 

Diese sollten vorab Beschwerden beobachten und versuchen, Zusammenhänge zu erkennen, rät Dr. Lenhartz. In der anschließenden Untersuchung werden häufig Blut- und Stuhlproben genommen oder ein Ultraschall gemacht. Hinter den typischen Symptomen stecken oft die gleichen Ursachen wie eine Zöliakie, also eine Weizenprotein-Unverträglichkeit, die zum Kernkrankheitsgebiet des Gastroenterologen zählt. So auch im Fall von Mia, die ab dem sechsten Lebensmonat getreidehaltige Nahrung zugefüttert bekam. 

Nicht immer helfen Medikamente 

„Viele glauben, es brauche einfach eine gute Diagnostik und dann die passende Pille. Aber einige Leiden haben gar keine organischen Ursachen“, erläutert der Arzt. Verstopfungen treten beispielsweise häufig auf, wenn Kinder lernen, selbst auf die Toilette zu gehen. Hatte das Kind einmal einen schmerzhaften Stuhl, fängt es an, diesen zurückzuhalten, wodurch er härter und der Stuhlgang schmerzhaft wird. Ein Teufelskreis, in dem auch Ben steckte. Oft helfen Bewegung und Ernährung, den Stuhl zu lockern und so die negative Verbindung aufzubrechen. 

Heilung durch Ablenkung 

Auch bei Bauchschmerzen kommt es vor, dass Kinder sich diese einprägen und dann weiter verspüren, obwohl die eigentliche Ursache längst abgeklungen ist – sie sind chronisch geworden. Selbst ganz natürliche Bewegungen im Bauch können dann als Schmerz wahrgenommen werden. Nicht selten ziehen sich die Kinder aus Angst vor den Schmerzen sozial zurück. Hier hilft es, sich auf Ablenkungsstrategien zu besinnen, wodurch die Beschwerden nach und nach wieder verschwinden können. 

„Wenn Eltern bemerken, dass Ablenkung ihren Kindern hilft, dann brauchen sie nicht so sorgenvoll zu sein, vieles geht auch von alleine wieder weg. Wichtig ist es aber, bei lang anhaltenden Beschwerden den/die Arzt/Ärztin aufzusuchen, damit dieser/diese helfen kann“, empfiehlt Dr. Lenhartz.

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Beitragsbild: © Ann in the uk/shutterstock

 
 
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