Nebenschilddrüsen

Hormonschnelltest während der Nebenschilddrüsen-OP

Hormonschnelltest während der Nebenschilddrüsen-OP


Nebenschilddrüsen

Erkrankungen der Nebenschilddrüsen sind häufiger als allgemein bekannt. Meist handelt es sich um die Vergrößerung einer dieser vier linsengroßen Drüsen, die dann operativ entfernt werden muss.

Wo liegen die Nebenschilddrüsen und welche Funktion erfüllen sie?

Die Nebenschilddrüsen liegen hinter der Schilddrüse, haben funktionell aber nichts mit ihr zu tun. Sie produzieren Parathormon (PTH), einen Botenstoff, der dafür sorgt, dass im Körper genügend Kalzium zur Verfügung steht. Bildet sich an einer oder mehrerer dieser Drüsen eine gutartige Geschwulst – ein Adenom –, steigt die PTH-Menge, was den Kalziumspiegel in die Höhe treibt. „Der sogenannte primäre Hyperparathyreoidismus ist neben Diabetes eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen. Eine andere Form des Hyperparathyreoidsismus kann zum Beispiel Folge eines Vitamin-D-Mangels bei Dialysepatienten oder genetisch bedingt sein“, erklärt Prof. Dr. Ernst von Dobschütz, Chefarzt des Albertinen Zentrums für Endokrine Chirurgie am Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus.

Welche Folgen hat eine Erkrankung der Nebenschilddrüsen?

„Oft wird eine Erkrankung der Nebenschilddrüsen rein zufällig erkannt, etwa bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung.“ Unbehandelt führt sie allerdings zur Entkalkung der Knochen (Osteoporose), Depression, Nierensteinen oder Magenproblemen. „Bei Betroffenen ist dann die operative Entfernung der vergrößerten Drüse die beste Option, die Erkrankung zu heilen – denn es gibt keine andere die Krankheit beseitigende Therapie“, so Prof. Dr. von Dobschütz.

Nebenschilddrüsen-OP mit Hormonschnelltest

Er und sein Team führen den Eingriff mit Lupenbrillen und in schonender minimalinvasiver Technik mit Mikroinstrumenten durch. Um auszuschließen, dass der Stimmbandnerv Schaden nimmt, wird er durch Neuromonitoring ständig überwacht. Außerdem verwenden die Ärzte den Hormonschnelltest: Dabei wird bereits während der OP geprüft, ob der PTH-Spiegel nach dem Entfernen der Drüse(n) stark genug gesunken ist – als Zeichen, dass der Eingriff erfolgreich war.

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Weitere Informationen:

www.endokrinologie.net


Beitragsbild: © Magic mine/Shutterstock.com

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