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Folgenschwere Blindgänger

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Aneurysma

Sie entwickeln sich unentdeckt und langsam, sind aber lebensbedrohlich, wenn sie platzen: Aneurysmen. Eine gute Vorsorge und Vorbeugung sind deswegen essenziell.

Was ist ein Aneurysma?

Ein Aneurysma ist eine krankhafte Erweiterung einer Schlagader. Diese entsteht durch eine Gewebsschwäche der Gefäßwand. Grundsätzlich kann ein Aneurysma in jeder Arterie entstehen. Am häufigsten tritt es jedoch in der Bauchaorta unterhalb der Nierenarterien auf. „Das Gefährliche ist, dass Aneurysmen in den meisten Fällen zunächst lange keine Symptome verursachen“, erläutert Dr. Lars Kock, Chefarzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie des Albertinen Krankenhauses in Hamburg. Teilweise wissen Betroffene deswegen nicht, dass sie eines haben – bis es platzt. „Dann ist es in vielen Fällen jedoch zu spät“, fährt Dr. Kock fort, „denn viele schaffen es gar nicht mehr ins Krankenhaus.“ Oft ist ein Aneurysma bereits auf einem Ultraschall zu erkennen. Für Männer ab 65 übernimmt die Krankenkasse das Screening, da sie eine Risikogruppe sind. Darüber hinaus unterstützt ein gesunder Lebensstil die Gefäßgesundheit.

Wie geht man mit Aneurysmen um?

„Viele Betroffene sind oder waren Raucher, bewegen sich zu wenig, leiden an Bluthochdruck oder ernähren sich zu fett- und kohlenhydratreich“, so Dr. Kock. Doch auch wenn sich die Langzeitfolgen des Lebenswandels nicht rückgängig machen lassen, ermutigt Dr. Kock zur Umstellung. „Es ist nie zu spät, die Lebensweise umzustellen. Ein bereits bestehendes Aneurysma wird zwar nicht kleiner, aber Änderungen der Lebensgewohnheiten können das Wachstum vermindern.“ Um frühzeitig und schnell operativ eingreifen zu können, empfiehlt Dr. Kock, bestehende Aneurysmen regelmäßig in spezialisierten Gefäßzentren kontrollieren zu lassen.


Beitragsbild: © Semnic/Shutterstock.com

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