gute besserung! | Triclip | undichte Trikuspidalklappe | Klappeninsuffizienz

Kleiner Clip – große Wirkung

Kleiner Clip - große Wirkung


gute besserung! | Triclip | undichte Trikuspidalklappe | Klappeninsuffizienz

Seit Ende letzten Jahres gibt es eine medizintechnische Neuheit, auf die Patienten und Ärzte lange gewartet haben: den TriClip. Mit diesem Clip kann eine undichte Trikuspidalklappe, eine häufige und schwer zu behandelnde Erkrankung der rechten Herzkammer, schonend behandelt werden.

Marion S. aus Eidelstedt trägt ihn bereits in sich: In ihre Trikuspidalklappe wurde der neue Clip letzten Monat eingesetzt. „Mit vollem Erfolg“, wie ihr behandelnder Arzt Julian Witt, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie im Albertinen Krankenhaus, berichtet. „Der Clip repariert die undichte Klappe so, dass sie sich wieder schließen kann.“ 

Undichte Trikuspidalklappe als schleichender Prozess 

Ist die Trikuspidalklappe, eine der beiden Herzklappen der rechten Herzhälfte, undicht und schließt nicht richtig, merken Patienten das nicht unmittelbar. Im Körper hingegen passiert Folgendes: Bei einer undichten Trikuspidalklappe (Klappeninsuffizienz) fließt das Blut aus der rechten Kammer in den Vorhof zurück. Erst eine fortgeschrittene Insuffizienz macht sich bemerkbar. Bei der Patientin kam es zu starken Wassereinlagerungen in den Beinen, gepaart mit Nierenproblemen. Ein Ultraschall bestätigte den Verdacht einer undichten Trikuspidalklappe. 

„Daneben können Symptome wie Luftnot, Probleme mit dem Bauch und Müdigkeit weitere Hinweise geben. Auch bei Vorerkrankungen wie einer dauerhaft atemwegsverengenden Lungenerkrankung (COPD), wiederholter Lungenembolie oder erhöhtem Bluthochdruck im Lungenkreislauf sollten Patienten aufhorchen“, rät Julian Witt. 

Meilenstein in der Behandlung

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung durch die Speiseröhre finden Julian Witt und sein Team heraus, ob diese Therapie erfolgversprechend ist. Denn nicht jeder Patient ist für die Behandlung per TriClip geeignet. „Kann der Clip eingesetzt werden und funktioniert, hilft das dem Patienten sehr. Denn für die sogenannte Trikuspidalklappeninsuffizienz gab es bis dato keine andere Behandlungsmöglichkeit – außer der sehr riskanten Operation am offenen Herzen. Durch den schonenden Eingriff mit dem Katheter gehört der hohe Leidensdruck der Patienten endlich der Vergangenheit an“, freut sich der Leiter des Departments für perkutane Behandlung struktureller Herzerkrankungen im Albertinen Herz- und Gefäßzentrum. Witt sieht in dem Clip einen echten Meilenstein: „Während sich bei anderen Herzerkrankungen sehr viel getan hat und wir mit etablierten Therapien sehr gute Ergebnisse erzielen, wurde die Trikuspidalklappe lange Zeit vergessen. Das hat sich jetzt endlich geändert.“ 

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Beitragsbild: © Immanuel Albertinen Diakonie

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