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Mit Wärme gegen Brustfelltumore

Mit Wärme gegen Brustfelltumore


Hussam Shuaib

Ein bösartiger Tumor im Brustfell ist häufig Folge eines Jahre zurückliegenden Kontaktes mit Asbest. Eine multimodale Therapie, bei der im Anschluss an die OP mit erwärmter Chemotherapielösung gespült wird, kann das Leiden von Betroffenen lindern.

Angewandt wird die multimodale Methode, bei der Verfahren wie Operation und Chemotherapie miteinander kombiniert werden, bei der primären Version eines Brustfelltumors (malignes Pleuramesotheliom). „Bei Metastasen, die durch andere Krebsarten im Rippen- oder Lungenfell auftreten, eignet sich der Ansatz nur äußerst selten“, erklärt Hussam Shuaib. Als Oberarzt der Thoraxchirurgie ist er an der Lungen-Clinic Grosshansdorf der Spezialist für diese Methode.

Sind dem Patienten die Maßnahmen zumutbar, entfernen er und sein Team das befallene Gewebe operativ. Anschließend folgt das sogenannte „HITHOC“-Verfahren: „Hier spülen wir die operierten Stellen mit einem auf 42°C erhitzten Chemo-Medikament aus. Bei dieser Temperatur reagieren die Tumorzellen besonders gut auf die Therapie“, beschreibt Shuaib den Vorgang.

Auch wenn primäre Rippenfelltumore oft nicht heilbar sind: Eine multimodale Behandlung kann die Lebensqualität des Betroffenen erheblich verbessern und die Lebenserwartung verlängern. Daher empfiehlt der Oberarzt Betroffenen, sich über das spezielle Vorgehen zu informieren oder sich eine zweite Meinung einzuholen.


Beitragsbild: © Bertold Fabricius/LungenClinic Grosshansdorf

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