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Titelthema Adipositas
Über Gewicht und verstopfte Gefäße
Von Inga Kleine
„Viele Erkrankungen, die wir behandeln, sind zurückzuführen auf falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Oft kommt noch das Rauchen dazu. Zusammen ist das ein Giftcocktail für die Gefäße“, so Dr. Kock. Die genannten Faktoren führen dazu, dass die Gefäße ihre Elastizität verlieren und starr werden, es entsteht Bluthochdruck. Wenn das Blut dann deutlich druckvoller auf die Gefäßwände trifft, schädigt es die innere Schicht der Arterien.
Setzen sich zusätzlich Plaques, die zum Großteil aus Fett bestehen, an den Gefäßwänden ab, verengen diese die Blutbahnen (Stenose). Dann lautet die Diagnose: Arteriosklerose – und die ist Hauptursache für eine Durchblutungsstörung.
Schaufensterkrankheit und Beinverschluss
„Bei uns auf der Station haben wir es häufig mit der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit zu tun, die meistens in den Beinen auftritt.“ Diese Erkrankung wird auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Der Name erklärt sich dadurch, dass Menschen mit solch einer Durchblutungsstörung der Beinschlagader nicht lange schmerzfrei gehen können, sie machen oft Pausen – gerne unauffällig vor Schaufenstern.
Die Schmerzen entstehen, weil der Sauerstoffbedarf des Gewebes bei körperlicher Anstrengung steigt. Sind die Adern aber verengt, kann nicht genug Blut hindurch transportiert werden, es zieht und krampft in den Beinen. Ebenso steigt die Gefahr von Blutgerinnseln (Thromben), die ein Gefäß komplett verschließen können, sodass das Gewebe noch schlechter versorgt wird. „Der Schmerz ist dann vernichtend, schnelles Handeln ist erforderlich“, erläutert der Chefarzt.
Katheter, Stent und Stoßwellen
„In akuten Fällen entfernen wir das Blutgerinnsel mit Kathetern aus der Arterie (Thrombektomie), ohne dass wir große Schnitte machen müssen. Wenn das Gerinnsel und der Zustand der Person es zulassen, lösen wir die Verklumpung auch medikamentös auf. Oft zeigt sich nach der Auflösung eine Verengung, also eine Stenose, sodass wir die betroffenen Gefäße im Anschluss weiten. Dafür gibt es verschiedene minimalinvasive Methoden wie das Einbringen eines Stents oder eines Ballons, die die Blutbahn offenhalten. Oder wir bringen einen Katheter mit Stoßwellentechnologie zum Einsatz, der die Plaques durch Druckwellen mürbe und die Gefäße wieder formbar macht.“
Veränderung verlängert Leben
Wer sich gesund ernährt, sich bewegt und nicht raucht, kann den Verlauf der Erkrankung deutlich verlangsamen und unter Umständen sogar auf gewisse Medikamente verzichten. Um ein Wiederauftreten (Rezidiv) zu vermeiden, müssen sich die Betroffenen umstellen: „Daran führt kein Weg vorbei“, schließt der Gefäßexperte.
Diese Kliniken behandeln Arteriosklerose:
• Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf
• Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
• Albertinen Krankenhaus
• Evangelisches Amalie Sieveking Krankenhaus
• Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf
• Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
• Kath. Marienkrankenhaus
• Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift
• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand
Experte für diesen Artikel:
DR. LARS KOCK
Chefarzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie im Albertinen Krankenhaus