gute besserung! | Leberzirrhose | Lebererkrankung | Leberentzündung | Fettlebererkrankung

Wenn die Leber „schrumpft“

Wenn die Leber „schrumpft“ 


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Die Leber wiegt zwischen 1,5 und 2 kg und ist damit das schwerste innere Organ. Sie ist sehr robust und kann sich nach kurzen Schädigungen gut regenerieren. Zum Glück, denn sie übernimmt lebenswichtige Funktionen. Steht die Leber jedoch unter dauerhafter Belastung, kommt es zu einer anhaltenden Wundheilungsreaktion. Und dann? 

„Das Organ reagiert darauf mit einem narbigen Umbau seines Gewebes und es kommt zu einer Leberzirrhose“, so Priv.-Doz. Dr. Johannes Kluwe, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie am Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg. 

Was sind die Ursachen einer Leberzirrhose? 

In Deutschland leiden rund 5 Millionen Menschen an einer Lebererkrankung. Die Leberentzündung (Hepatitis), die durch Virusinfektionen hervorgerufen wird, sowie die alkoholische und nichtalkoholische Fettlebererkrankung sind hierfür am häufigsten verantwortlich. Aber auch autoimmune und erbliche Lebererkrankungen können das Gewebe über einen längeren Zeitraum vernarben. „Werden diese oft symptomlosen Erkrankungen nicht früh erkannt und behandelt, führen sie im Endstadium zu einer Leberzirrhose, die bundesweit einige Hunderttausend Menschen betrifft“, so Kluwe. 

Das Tückische: Die Frühsymptome sind nicht spezifisch 

Im Anfangsstadium einer Leberzirrhose haben viele Patient:innen keine Beschwerden. Manchmal treten Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Juckreiz und Druckgefühl im Bauch auf, die allerdings auch bei gesunden Menschen hin und wieder vorkommen können. Wer genau hinsieht, bemerkt vielleicht bestimmte Hautzeichen, wie etwa gerötete Handinnenflächen. „Das Tückische an einer Leberzirrhose ist, dass sie sich lange Zeit unerkannt und schleichend entwickelt“, gibt der Hamburger Arzt zu verstehen. Erst wenn die narbige Durchsetzung des Lebergewebes weit fortgeschritten ist und die gesunden Leberzellen nicht mehr richtig funktionieren, zeigen sich eindeutige Symptome. Eine fortgeschrittene Leberzirrhose macht sich dann durch Beschwerden bemerkbar, wie Gelbsucht, Flüssigkeitsansammlung im Bauch, Muskelschwund und Verlangsamung des Denkens. 

Behandlung der Grunderkrankung 

„Prinzipiell sind viele Lebererkrankungen behandelbar, und das ist auch im Stadium der Leberzirrhose sinnvoll, denn Leberzirrhose ist nicht gleich Leberzirrhose“, macht der Chefarzt Hoffnung. Die Behandlung ist immer abhängig von ihrer Ursache. Bei Hepatitis B und C beispielsweise wird eine antivirale Therapie mit Medikamenten eingesetzt. „Es ist also wichtig, eine Lebererkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen, um die Entstehung und das Voranschreiten einer Leberzirrhose zu stoppen. Erhöhte Leberwerte gehören abgeklärt! Ist die Leberzirrhose hingegen soweit fortgeschritten, dass der/die Patient:in zu sterben droht, kann für manche Betroffenen als letzte Option die Möglichkeit einer Lebertransplantation geprüft werden“, so Kluwe abschließend.

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Beitragsbild: © Leoschka / shutterstock

 
 
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