Foto: Naumova Marina
Titelthema Adipositas
"Eine echte Revolution"
Von Wiebe Bökemeier
Immuncheckpoint-Inhibitoren
Sie blockieren Proteine, die das Immunsystem daran hindern, Krebszellen zu bekämpfen. Sie reaktivieren die körpereigene Abwehr, um Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören. Besonders wirksam sind sie bei Patientinnen mit bestimmten Veränderungen in der DNA-Reparatur (Defizienz im Mismatch-Reparatur-System, kurz dMMR), aber auch andere profitieren im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie.
PARP-Inhibitoren
Die PARP-Inhibitoren (PARP steht für Poly(ADP-Ribose)-Polymerase) stören die DNA-Reparaturmechanismen in Tumorzellen. Bekannt sind sie unter anderem schon aus der Therapie erblicher Brust- und Eierstockkrebserkrankungen, in Kombination mit den Checkpointinhibitoren wirken sie aber auch beim Endometriumkarzinom.
Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI)
Tyrosinkinasen sind Enzyme, die eine wichtige Rolle in der Signalübertragung innerhalb von Zellen spielen. Sie gehören zur Familie der Proteinkinasen, die für die Regulation vieler biologischer Prozesse verantwortlich sind. Die TKI blockieren die Signalwege, die das Tumorwachstum und die Ausbreitung fördern, und eignen sich für Tumoren mit spezifischen genetischen Veränderungen. Beim Endometriumkarzinom spielt vor allem der Wirkstoff Lenvatinib eine Rolle, der mit den Checkpoint-Inhibitoren kombiniert werden kann.
Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC)
Diese befinden sich in der Entwicklung. Sie kombinieren einen Antikörper, der gezielt Tumorzellen erkennt, mit einem chemischen Wirkstoff, der diese Zellen abtötet. Da der Wirkstoff direkt in der Tumorzelle freigesetzt wird, können hochwirksame Substanzen verwendet werden. Das schont gesunde Zellen und verursacht weniger Nebenwirkungen. ADC sind aktuell für fortgeschritten oder wiederholt Erkrankte gedacht.
WAS SIND INHIBITOREN?
Das sind Substanzen, die gezielt biologische oder chemische Prozesse hemmen oder blockieren. Sie wirken, indem sie die Aktivität von Enzymen, Proteinen oder Signalwegen im Körper reduzieren oder ausschalten.
Expertin für diesen Artikel:
PROF. DR. LINN WÖLBER
Gynäko-Onkologin und Leiterin des Dysplasiezentrums am Krankenhaus Jerusalem