Gemeinsam durchs Alter

Von Sebastian Starke

Im fortgeschrittenen Alter sorgen körperliche und geistige Einschränkungen für wachsende Belastungen im Alltag. Neben Krankheiten kann auch ein zurückliegender Krankenhausaufenthalt einen Umbruch in der Eigenständigkeit bedeuten. Eine weitere Erschwernis besteht, wenn sich das soziale Umfeld durch Kontaktabbrüche oder Sterbefälle ausdünnt. Für Betroffene stellen sich dann unangenehme Fragen: Wie geht es weiter? Wie kann ich längerfristig zu Hause wohnen bleiben? Wie finde ich wieder Anschluss? Oft helfen nahestehende Personen. Aber was passiert, wenn diese an ihre Grenzen stoßen oder niemand da ist, der unterstützen kann?

Hilfreiche Gespräche

Solche Fragen müssen die betroffenen Personen nicht allein beantworten: In Hamburg begeben sich Mitarbeiterinnen von QplusAlter, einer Initiative der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, zusammen mit den älteren Menschen und deren Angehörigen auf Lösungssuche. Die sogenannten Lotsinnen versuchen, im persönlichen Gespräch geeignete Herangehensweisen für die spezifischen Probleme zu finden – und das kostenfrei. Der jeweiligen Lebenssituation nehmen sich die Lotsinnen vertrauensvoll an. „Im Mittelpunkt steht für uns immer die Frage ,Wie möchte die Person leben?‘“, erklärt Julia-Christin Gaum, Projektleiterin von QplusAlter. „Viele ältere Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben. Gemeinsam besprechen wir, wie das machbar ist.“

Individuelle Lösungen

Für einen ersten Überblick kann eine einstündige Beratung ausreichen, zuweilen umfasst der Prozess mehrere Gespräche – denn die Lotsinnen bleiben für Rückfragen stets erreichbar. Auf Wunsch unterstützen sie auch bei der Organisation der Hilfen. „Die geeignete Entlastung kann ein Pflege- oder Begleitdienst, eine Haushalts- oder Einkaufshilfe sein – aber auch ein Rollator oder ein Seniorennachmittag“, führt Gaum aus. „Wir legen Wert darauf, einen Blumenstrauß an Möglichkeiten anzubieten und Schritt für Schritt Lösungen zu erarbeiten.“ QplusAlter richtet sich an ältere Menschen sowie An- und Zugehörige, die in den Bezirken Hamburg-Nord und Hamburg-Altona wohnen. Ein Telefongespräch bieten die Lotsinnen hamburgweit an.