Foto: suravid
Titelthema Adipositas
Gesundes Gewicht als Schutz vor Krebs
Von Lina Hildebrand
Insbesondere nach den Wechseljahren spielt Übergewicht eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der beiden Krebsarten. Für übergewichtige Frauen in der Postmenopause ist das Risiko, zu erkranken, mehr als doppelt so hoch. Denn im Fettgewebe werden unter anderem auch Östrogene gebaut, die an der Entstehung und am Wachstum von Gebärmutterschleimhaut- und Brustkrebs beteiligt sein können.
Frau kann selbst etwas tun
Auf die meisten Risikofaktoren hat man keinen Einfluss – auf Übergewicht schon. Gewichtsreduktion und Bewegung können die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, erheblich senken und zählen daher zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen. Im Idealfall sollten Frauen bereits vor den Wechseljahren abnehmen.
Früherkennung rettet Leben
Neben einem gesunden Lebensstil sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen unerlässlich. „Beide Krebsarten können im Frühstadium hervorragend behandelt und in fast 90 Prozent der Fälle geheilt werden“, erklärt Dr. Bühler. Zur Früherkennung von Brustkrebs wird das Mammografie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre kostenlos angeboten. Anhand der Röntgenaufnahmen kann Brustkrebs bereits früh erkannt werden, was die Heilungschancen erheblich verbessert.
Symptome ernst nehmen und abklären lassen
Für Gebärmutterschleimhautkrebs gibt es keine spezifische Früherkennungsmethode. „Das Endometriumkarzinom zählt jedoch zu den wenigen bösartigen Tumoren, die sich anmelden: Neun von zehn Frauen haben zu Beginn der Erkrankung eine vaginale Blutung,“ so der Chefarzt. Diese verursacht zwar keine Schmerzen, ist aber ein wichtiges Warnsignal. Jede Blutung nach den Wechseljahren sollte ernst genommen und unbedingt gynäkologisch abgeklärt werden.
Appell an die Frauen
„Ich wünsche mir, dass Frauen aus ihrer Komfortzone herauskommen und verstehen, dass sie selbst viel tun können. Gewichtsreduktion und Bewegung sind äußerst wichtig in der Prävention von Gebärmutterschleimhaut- und Brustkrebs. Es ist nie zu spät, aktiv zur eigenen Gesundheit beizutragen. Außerdem sollten Frauen Früherkennungsmaßnahmen ergreifen und regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen“, erklärt Dr. Bühler.
Experte für diesen Artikel:
DR. SIMON BÜHLER
Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus