gute besserung! | Schulterschmerzen | Arthrose | Schulterprothese | Omarthrose | Gelenkverschleiß

Schulterschmerzen ade!

Schulterschmerzen ade!


gute besserung! | Schulterschmerzen | Arthrose | Schulterprothese | Omarthrose | Gelenkverschleiß

Insbesondere Menschen, die ihre Schulter durch immer gleiche Bewegungen dauerhaft belasten wie etwa Handwerker:innen, Sportler:innen oder Musiker:innen, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Arthrose des Schultergelenks zu erkranken. Ist diese bereits weit fortgeschritten und sind alle anderen Therapien ausgeschöpft, bleibt die Option einer Schulterprothese.

Omarthrose ist der medizinische Fachbegriff für den fortgeschrittenen Gelenkverschleiß an der Schulter. Das Schultergelenk besteht aus einem Oberarmkopf und einer Gelenkpfanne, dessen aneinanderreibende Seiten wiederum mit Gelenkknorpel überzogen sind. Diese Knorpel dienen bei einer gesunden Schulter als Gleitschicht. Bei einer Arthrose hingegen wird etwa durch eine ständige Überbeanspruchung oder schwerste körperliche Arbeit das Knorpelgewebe beschädigt. Die beiden Knochen wetzen somit aufeinander und verursachen zunehmend starke Schmerzen. 

Konservative Behandlung

Neben Überlastung gibt es aber auch eine Veranlagung zur Arthrose. Woher diese rührt, ist bislang nicht geklärt. PD Dr. Till Orla Klatte, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie im Albertinen Krankenhaus erklärt: „Die gute Nachricht ist, dass ein Gelenkverschleiß in den Schultern bei Weitem nicht so häufig vorkommt wie an der Hüfte oder am Knie, weil sie in der Regel nicht so stark belastet werden. Ist eine Arthrose ursächlich für Schmerzen in der Schulter verantwortlich, so hilft zunächst Krankengymnastik in vielen Fällen, die Schmerzen zu lindern und die durch den Schmerz eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter wieder zu verbessern.“ Eine weitere Therapieoption ist das Spritzen von Schmerzmitteln direkt in das Gelenk. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung allerdings werden die Schmerzen immer stärker und die Lebensqualität der Betroffenen ist deutlich reduziert. 

Wann ist eine Prothese sinnvoll? 

„Die Antwort hängt grundsätzlich von den Schmerzen der Patient:innen sowie deren Einschränkungen im Alltag ab. Wann der richtige Zeitpunkt für die Prothese ist, entscheiden die Betroffenen und nicht das Röntgenbild“, betont Dr. Klatte. Zeigt sich in der MRT-Untersuchung, dass zusätzlich zur Arthrose eine Schädigung der sogenannten Rotatorenmanschette vorliegt, so bedarf es des Einsatzes einer inversen Schulterprothese: „Invers deshalb, weil in diesem Fall das Gelenk umgedreht wird. Das, was vorher die Pfanne war, wird zum Kopf und umgekehrt“, erklärt der Schulterspezialist. „Wir bedienen uns hier eines kleinen biodynamischen Tricks: Der Hauptmotor der Schulter, der Schulterkappenmuskel, ist bei den meisten Menschen immer noch intakt. Sie haben zum Glück keinerlei Nervenverletzung oder neurologische Erkrankungen. Das heißt, die Funktionen der Rotatorenmanschette können übernommen werden. Die Schulter benötigt lediglich ein anderes Drehzentrum.“ Was für den Laien kompliziert klingt, ist für den erfahrenen Mediziner wie Dr. Klatte eine einstündige Standard-Operation. Die heutigen Schulterprothesen sind klein und können sicher und passgenau eingesetzt werden. Doch auch bei modernen Implantaten kann es in seltenen Fällen zu Lockerungen und Versagen der Prothese kommen. Auch Infektionen können auftreten. „Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit bei unter einem Prozent,“ beruhigt Dr. Klatte.

Mit der 200 bis 300 Gramm leichten Schulterprothese haben Patient:innen annähernd wieder die frühere Beweglichkeit. Allerdings bleiben schwere Belastungen des künstlichen Schultergelenks tabu.

Eine Schulterprothese hält gut 15 Jahre 

Moderne Schulterprothesen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von mindestens 15 Jahren. „Man kann die Schulterprothese mit einem Zahnimplantat vergleichen. Nach der Operation müssen wir nur immer wieder überprüfen, ob sie gut sitzt, und es sollte alle paar Jahre gecheckt werden, ob es zu Verschleißerscheinungen kommt,“ sagt Dr. Klatte. In den ersten Tagen nach der Operation sollten die Patient:innen noch vorsichtig sein, bevor dann mit Physiotherapie und Reha begonnen werden kann. Nach der Reha ist dann in aller Regel wieder ein weitgehend schmerzfreies Leben möglich.

Was hilft gegen Schulterschmerzen und Schulterarthrose?

Tut der Schulter gut: 

  1. Brustschwimmen ist die für die Schulter eine der besten Trainingseinheiten.
  2. Alle ziehenden Übungen wie Tauziehen oder kreisende Bewegungen der Schultern sorgen für Lockerung.
  3. Das Ziehen der Arme hinter den Kopf ist eine effektive Übung. Die meiste Zeit halten wir Menschen unsere Arme schließlich vor dem Körper.
  4. Skilanglauf und Nordic Walking ist nicht nur für den ganzen Körper gut, sondern auch für die Schultern gesund.

Das tut der Schulter mit Schulterarthrose nicht gut:

  1. Alle stoßenden Bewegungen sollten Menschen mit Schulterarthrose besser vermeiden.  
  2. Schwere Belastungen der Schulter bei Bewegungen über dem Kopf wie Decken streichen sind zu vermeiden.
  3. Auf alle Kräftigungsübungen wie Bankdrücken oder Liegestütze besser verzichten.

Leicht und locker
3 tägliche Übungen für die Schulter:

Schulter kreisen 
Stellen Sie sich aufrecht hin, der Rücken ist gerade und sie lassen ihre Arme locker neben dem Körper hängen. Dann kreisen Sie beide Schultern gleichmäßig und langsam nach hinten. Ziehen Sie möglichst große Kreise und wechseln Sie nach zehn Drehungen die Richtung.

Ziehende Bewegungen 
Nehmen Sie ein elastisches Fitnessband, ein sogenanntes Theraband, und umwickeln Sie es mit beiden Händen. Halten Sie das Theraband wie eine Stange vor den Oberkörper. Die Fäuste zeigen mit den Handinnenflächen gen Himmel, die Ellenbogen bleiben am Körper. Ziehen Sie das Band langsam nach außen. Wichtig ist, dass die Schultern hängen bleiben – und Sie sie nicht hochziehen.

Trainiere das Kugelgelenk 
Nehmen Sie ein elastisches Theraband zur Hand. Knoten Sie es mittig um ein Tischbein. Nehmen Sie beide Enden in die Hände. Legen sie die Oberarme und die Ellenbogen an den Oberkörper an. Bewegen Sie nun einen Unterarm langsam nach außen und wieder zurück nach innen. Der Oberkörper bleibt am Körper, der Unterarm auf derselben Höhe. Wechseln sie die Seiten nach fünf Wiederholungen. Sie üben somit Rotationsbewegungen der Unterarme und das Drehen der Schultern nach innen und außen.

Lesen Sie auch: 


Beitragsbild: © shutterstock / PeopleImages_com_Yuri-A


Print Friendly, PDF & Email