Plastische Chirugie

Umfassende Aufklärung ist das A und O


Brustimplantate

Umfassende Aufklärung ist das A und O

Prof. Dr. Jörn Andreas Lohmeyer ist Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie. Bevor er ein Brustimplantat einsetzt, informiert er stets konsequent – und das aus gutem Grund.

Den Wunsch nach einem Brustimplantat rede ich in der Regel keiner Frau aus“, sagt Prof. Dr. Jörn Andreas Lohmeyer, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg. „Aber die Patientinnen müssen umfassend und schonungslos aufgeklärt werden. Wer eine Brustvergrößerung will, sitzt typischerweise fast eine Stunde im Erstgespräch, weil es so viel zu bedenken gibt“, erklärt der Experte für Brustchirurgie. Bei ihm sprechen nicht nur Patientinnen nach einer Brustkrebserkrankung oder nach einer prophylaktischen Mastektomie, einer Entfernung der Brust zur Risiko-Minderung bei genetischer Veranlagung zu Brustkrebs vor, sondern auch Frauen, die eine ästhetische Brustoperation wünschen. Das beinhaltet beispielsweise Korrekturen nach einer bereits erfolgten Brustoperation, das Auffüllen von leeren Brüsten nach einer Schwangerschaft oder den Wunsch, einen kleinen Busen zu vergrößern, weil sich frau damit besser fühlt. Prof. Dr. Lohmeyer operiert sie alle.

Eine Brustoperation ist immer ein Risiko

Es ist aber ein großer Unterschied, ob eine Brust nach einer Krebserkrankung wieder aufgebaut wird oder nicht. „Dann ist die Haut nur noch wenige Millimeter dick und die Brustdrüse muss chirurgisch ersetzt werden. Dafür sind manchmal mehrere Eingriffe nötig. Vielleicht möchte die Frau später in einem externen Studio noch ein fotorealistisches 3D-Brustwarzen-Tattoo anfertigen lassen, um die Brust möglichst natürlich aussehen zu lassen. Bei einer rein ästhetischen Brustvergrößerung ist hingegen meist genügend Gewebe über dem Implantat vorhanden, um die Brust frei zu formen.“ Aber egal, aus welchen Gründen ein Implantat eingesetzt wird, es birgt Risiken, wie jede andere Operation auch.

Ein Brustimplantat hält nicht ein Leben lang

„Ein Silikonimplantat bleibt meistens nicht für immer im Körper und es kann weitere Operationen nach sich ziehen“, erläutert der 47-Jährige. Die heutigen Produkte können zwar im Prinzip ein Leben lang halten, müssen sie aber nicht! Prof. Dr. Lohmeyer hat die Erfahrung gemacht, dass 50 Prozent seiner Patientinnen nach etwa 15 Jahren einen erneuten Eingriff brauchen oder wünschen. Dabei muss es aber nicht gleich zum Schlimmsten kommen: einem anaplastischen großzelligen Lymphom (ALCL). Diese bösartige Blutkrebserkrankung kann als Spätreaktion auf die Silikonimplantate entstehen. „Das Risiko, dass ALCL auftritt, liegt bei den von uns verwendeten Implantaten aktuell bei etwa 1 zu 40.000 – das ist sehr selten.“

Der Körper reagiert auf den Fremdkörper

Häufiger dagegen ist das Auftreten einer Kapselfibrose, doch diese ist an sich nicht gefährlich. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Reaktion des Körpers auf einen Fremdkörper. Sie macht sich meist durch Spannungsschmerzen oder unschöne Verformungen bemerkbar: „Rund um das Implantat kann sich das Bindegewebe verfestigen und das führt dazu, dass die Brust nicht mehr gut aussieht. Oder das Implantat verrutscht. Dieser Effekt kann aber auch durch ein altersbedingtes Absacken der Brusthaut eintreten“, so der Mediziner.

Die Kapselfibrose tritt typischerweise nach einem ersten Implantatwechsel in kürzeren Abständen wieder auf: Verkürzen sich die Abstände nach einem ersten Implantatswechsel wegen einer Kapselfibrose besteht Handlungsbedarf. „Wenn die erste Korrektur-Operation nach acht Jahren und die nächste bereits nach sechs oder fünf Jahren nötig ist, wäre es besser, vom Implantat wegzukommen“, rät er weiter. Dann wäre eine Eigenfetttransplantation aus dem Bauch mitunter eine gute Alternative.

Eine Entfernung der Implantate ist auch bei Frauen zu erwägen, die unter der Brustimplantat-Krankheit (Breast Implant Illness) leiden und sich darüber im Internet austauschen. Frauen klagen dort über Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Muskel- und Gliederschmerzen oder Konzentrationsschwäche. Ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Symptomen und den Implantaten gibt, ist bisher nicht eindeutig belegt. „Wir wissen auf der anderen Seite, dass die angegebenen Beschwerden in 80 % der Fälle nach Implantatentfernung deutlich zurückgehen. Aber es können dennoch Narben zurückbleiben oder eine lockere oder hängendere Brust, wenn nicht gestrafft wird. Eine Brustimplantat-Operation ist eben nicht komplett umkehrbar, dass sollten alle Patientinnen unbedingt bedenken – und zwar vorher!

PROF. DR. JÖRN ANDREAS LOHMEYER
Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

Partnerbeitrag

Ein Brustwarzen-Tattoo ist das i-Tüpfelchen

Dr. Julia Precht kann Brustwarzen nach einer Krebserkrankung mithilfe einer speziell entwickelten Pigmentiertechnik foto-realistisch wiederherstellen.

„Ich will jetzt nach vorne gucken“, sagen die meisten Frauen, die bei Dr. Julia Precht nach ihrer Brustkrebserkrankung in den Spiegel schauen. Nach einem Besuch in ihren Hamburger Räumen können sie im Leben wieder durchstarten: Frau Dr. Precht und ihren Farbpigmenten sei Dank.

Die studierte Ärztin und Onkologin hat das Handwerk der fotorealistischen Brustwarzenrekonstruktion, der medizinische Farbangleichung und die Narben-Retouche bei dem bekannten Tätowierer Andy Engel in Würzburg gelernt. „Das künstlerische Talent hatte ich aber schon“, erklärt sie. Die meisten Betroffenen finden über die Brustzentren zu ihr.

Angst haben die Frauen nicht, auch wenn das Tattoo unter die Haut geht. Es wird nie tiefer als zwei Millimeter gestochen und ein Brustimplantat wird dabei nicht beschädigt. Die Expertin arbeitet sehr sauber und benutzt Betäubungsgel, damit ihre Schützlinge an dieser Stelle nicht noch einmal Schmerzen empfinden müssen.

Selbstverständlich haben die Patientinnen auch Mitspracherecht bei Größe, Struktur und Farbe. „Manche Frauen wünschen sich auch eine andere Form als vorher. Denn in diesem Fall haben sie seit Langem endlich einmal wieder die freie Wahl.“ Und das erfüllt Frau Dr. Julia Precht natürlich gerne.

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DR. JULIA PRECHT
ist die Einzige im Hamburger Raum, die diese besondere Technik der foto-realistischen Brustwarzenrekonstruktion anbietet.

Mehr erfahren auf:

www.purepigments.de
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