Die vier Stadien der Osteoporose

Was ist der Grund für Knochenschwund?

Foto: Crevis

Titelthema Fit im Alter

Was ist der Grund für Knochenschwund?

Häufig werden Knochen im Alter porös. Wer unter Osteoporose leidet, hat ein höheres Risiko für Knochenbrüche. PD Dr. Alexander Rösler, Chefarzt der Geriatrie im Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf, weiß genau, worauf Patientinnen und Patienten achten sollten.

Von Elena Döppner

Im Volksmund wird sie „Knochenschwund“ genannt: Bei einer Osteoporose kommt es zu einer verringerten Knochenmasse, sodass die Knochen instabil werden. Insbesondere Frauen leiden darunter – bei etwa 30 Prozent von ihnen tritt die Krankheit nach der Menopause ein. Aber auch Männer sind betroffen.

Sie lauert still und unbemerkt

Besonders tückisch ist die Erkrankung, weil sie meist nicht schmerzhaft ist. Beschwerden treten oft erst nach Knochenbrüchen auf – häufig in Folge eines Sturzes oder bei einfachen Bewegungsabläufen. „Wir sprechen von sogenannten Wächterbrüchen. Sie sind typische Warnzeichen, da sich Menschen mit Osteoporose eher einen Bruch zuziehen als gesunde Menschen“, erklärt der Arzt und ergänzt: „Stürzt eine ältere Person und bricht sich das Handgelenk, darf nicht bloß der Sturz allein als mögliche Ursache betrachtet werden. Ich empfehle hier dringend eine Messung der Knochendichte.“

Ursache ungeklärt

Was genau den Knochenschwund verursacht, bleibt weiterhin ungeklärt. Bei einer nicht durch eine andere Krankheit ausgelösten Osteoporose sind hormonelle Faktoren ausschlaggebend. Da Östrogene vor Osteoporose schützen und bei Frauen nach der Menopause der Östrogenspiegel absinkt, sind sie besonders betroffen. Doch auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Wer sich über längere Zeit einer Kortisonbehandlung unterziehen muss, kann ebenfalls erkranken.

Osteoporose richtig behandeln

„Leider erfordert die Messung der Knochendichte meist Zusatzkosten zwischen 50 und 100 Euro. Dieses Geld ist aber gut investiert, denn mögliche Folgeschäden lassen sich verhindern“, merkt Dr. Rösler an. Betroffene erhalten zur Behandlung in der Regel Medikamente. „Diese hemmen entweder den weiteren Knochenabbau oder fördern den erneuten Knochenaufbau. Welche Medikamente infrage kommen, richtet sich nach dem Risiko, in den nächsten drei Jahren eine Fraktur zu erleiden.“

So bleiben Knochen stark

Bewegung, Nichtrauchen sowie eine ausreichende Einnahme von Kalzium (ca. ein Gramm pro Tag) beugen der Osteoporose vor. „Ein Glas Milch, ein Joghurt oder eine Scheibe Käse enthalten je rund 250 mg und auch in Spinat, Brokkoli oder Grünkohl steckt besonders viel Kalzium. Übrigens: Vitamin D (durch Sonnenlicht oder Tabletten) unterstützt die Knochen bei der Aufnahme des Mineralstoffs maßgeblich.“ Frauen sollten sich zudem im Hinblick auf eine postmenopausale Hormontherapie beraten lassen.

Experte für diesen Artikel:

PD Dr. Alexander Rösler Chefarzt der Geriatrie im Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf

PD Dr. Alexander Rösler
Chefarzt der Geriatrie im Agaplesion Bethesda Krankenhaus Bergedorf

 


Fotos: Heike Roessing Photography
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