Lachs und Laufen: stark gegen schmerzende Gelenke

Lachs und Laufen: stark gegen schmerzende Gelenke


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Diagnose Arthrose: Schuld an Gelenkschmerzen sind oft verschlissener Knorpel und Verknöcherung. Eine individuelle Bewegungstherapie und Ernährungsumstellung können langfristig Linderung verschaffen.

Wenn jede Bewegung im Knie, der Hüfte, dem Hand- oder Fußgelenk schmerzt, ist den Betroffenen meist wenig nach Bewegung zumute. Dabei wäre sie besonders wichtig, denn: „Bewegung trainiert die Muskulatur, die den Körper stabilisiert. Je kräftiger die Muskulatur um das Gelenk ist, desto mehr wird dieses entlastet“, erklärt Dr. Helge Riepenhof, Chefarzt des Zentrums für Rehabilitationsmedizin und Rehabilitation am BG Klinikum Hamburg und bekannt aus dem NDR Format Die Bewegungs-Docs. Zu einer Arthrose-Therapie sollten deswegen unbedingt spezielle Fitnessübungen gehören, mit denen die Muskeln um das Gelenk gezielt trainiert werden. Bei Arthrose im Knie ist dies besonders die vordere Oberschenkelmuskulatur, bei Hüft-Arthrose muss der Po gestärkt werden. „Neben dem gezielten Training sollten Betroffene ihren Alltag so bewegt wie möglich gestalten“, empfiehlt der Bewegungs-Doc.

Antientzündliche Ernährung unterstützt Bewegungstherapie

Dr. Riepenhof_BG Klinikum (c) J. Jarmer BGKH

Zusätzlich können Patienten die Behandlung positiv über die Ernährung beeinflussen. Da Arthrose unter Umständen eine unterschwellige Entzündungsreaktion im Körper auslöst, empfiehlt sich eine Ernährung, die antientzündlich wirkt. „Dafür sollte beispielsweise das Verhältnis von Beilage und Hauptgericht umgekehrt werden, sodass Fleisch nur noch 15 Prozent der Mahlzeit ausmacht“, rät Dr. Riepenhof. Einige Lebensmittel helfen zudem gegen die Schmerzen und die Entzündung oder haben eine knorpelstabilisierende Wirkung. Dazu zählen zum Beispiel Leinöl, Lachs, Naturreis, Hirse, Kreuzkümmel, Koriander und Muskat. Eine bewusste Ernährungsumstellung unterstützt außerdem dabei, das Gewicht zu kontrollieren. „Übergewicht belastet die Gelenke stärker und beschleunigt so den Arthrose-Verlauf“, erklärt der Mediziner. Problematisch sei vor allem das Bauchfett: „Das Gewebe sondert Botenstoffe ab, die die unterschwelligen Entzündungen im Körper weiter befeuern oder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Gefäßleiden in Verbindung gebracht werden.“

Erfolgsfaktor Realismus

„Sowohl bei Ernährung als auch Bewegung gilt für einen langfristigen Effekt: Realismus statt Idealismus“, weiß Dr. Riepenhof. So sei es wahrscheinlicher, ein zehnminütiges Training in einen vollen Arbeitstag zu integrieren als ein einstündiges. Oder in der Woche stark auf die Ernährung zu achten und am Wochenende Ausnahmen machen, als sich immer antientzündlich ernähren. Da die realistischen Ziele leichter einzuhalten sind, wird die Therapie konsequenter und erfolgreicher umgesetzt.

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Beitragsbild: © shutterstock.com/Tartila

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