gute besserung! | psychische Erkrankung | bipolare Störung | Verhaltensveränderung

Psychische Erkrankungen erkennen und richtig handeln

Psychische Erkrankungen erkennen und richtig handeln


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Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Lebens eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ist höher als viele denken. Aber wie kann man sie bei sich selbst oder Angehörigen erkennen und wann ist professionelle Hilfe notwendig? Darüber haben wir mit Prof. Dr. Sönke Arlt, Chefarzt der Psychiatrie und Psychotherapie im Albertinen Krankenhaus, gesprochen:

Jede:r ist mal traurig oder niedergeschlagen. Das ist also normal und gehört zum Leben dazu. Bei der wohl häufigsten psychischen Erkrankung, der Depression, ändert sich die gedrückte Stimmung von Tag zu Tag allerdings kaum. Positive Erlebnisse heben die Laune nicht und es fällt schwer, Handlungen zu beginnen oder zu beenden. Oft leiden Betroffene an Schuldgefühlen und stellen ihren Selbstwert in Frage. Das schränkt die Lebensqualität der Betroffenen deutlich ein. 

Wann ist ärztlicher Rat gefragt? 

„Es gilt, auf folgende Symptome zu achten: plötzliche Verhaltensänderungen, dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl, das völlige Fehlen von Freude und Interesse sowie hartnäckige Schlafstörungen und verminderter Appetit, erläutert Prof. Arlt. Ausschlaggebend für die Diagnose ist, dass die Symptome für mindestens zwei Wochen anhalten. Wie bei vielen körperlichen Erkrankungen ist auch bei psychischen das frühe Erkennen und Behandeln für den Ausgang der Therapie von Vorteil. So kann ein Verlauf abgemildert oder eine Chronifizierung verhindert werden. 

Was ist eine bipolare Störung? 

Während die meisten freiwillig eine Behandlung beginnen, gibt es auch Krankheitsbilder, bei denen die Betroffenen den Zustand selbst nicht reflektieren können, erklärt der Professor. Besonders hier ist das Umfeld gefragt. Bei einer Manie z. B. geht oft der Bezug zur Realität verloren und Stimmung sowie Antrieb sind unverhältnismäßig gesteigert. Es werden unüberlegte und extreme Entscheidungen getroffen – deshalb sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Treten depressive Episoden im Wechsel mit manischen auf, spricht man von „bipolaren Störungen“. 

Erste Anlaufstelle: Hausärzt:innen

Deutsche Hausärzt:innen kennen sich inzwischen sehr gut mit psychischen Erkrankungen aus. Wird eine Erkrankung also vermutet und liegt keine Notfallsituation (z. B. Suizidgedanken) vor, gilt es, sich zuerst dorthin zu wenden.

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Beitragsbild: © shutterstock / YAKOBCHUK VIACHESLAV

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