Zurück in den Alltag
Bei einem Unfall und durch einen Schlaganfall kann das Hirn geschädigt werden. Mögliche Folgen sind, dass der Betroffene gelähmt ist oder an Sprachstörungen leidet. Es kann sogar sein, dass seine Persönlichkeit plötzlich eine andere ist. Das muss aber nicht so bleiben.
Was ist Bobath?
Ein bewährtes Behandlungskonzept bei der Verletzung des zentralen Nervensystems heißt Bobath. Claudia Eckardt, Pflege-Instruktorin Bobath BIKA® am Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand, erklärt, was dahintersteckt: „Hauptbestandteil des Konzepts ist das berufsgruppenübergreifende Arbeiten. Das bedeutet, ein interdisziplinäres Team aus Pflege, Therapie und Ärzten arbeitet rund um die Uhr gemeinsam daran, den Patienten zur größtmöglichen Selbstständigkeit zu aktivieren.“ Die umfassende Behandlung findet in einer Neurologischen oder Geriatrischen Frührehabilitationsklinik statt. Ziel ist, dass der Patient eine bessere Haltungskontrolle bzw. Stabilität erlangt, zum Beispiel beim Anziehen der Hose oder dem Zähneputzen.
Zurück in den Alltag: Hilfe zur Selbsthilfe
Dabei ist immer die Mitarbeit der Patienten gefragt. Das Stichwort lautet: Hilfe zur Selbsthilfe. „Unsere Aufgabe ist, zu schauen, an welcher Stelle wir den Patienten unterstützen können – selbst wenn es nur kleine Dinge wie das Umsetzen vom Bett in den Rollstuhl sind. Hier spielt das ‚Gewusst-wie‘ eine entscheidende Rolle“, sagt Eckardt und betont: „Auch Angehörige können wichtige Partner im Team sein, da sie ihre Bezugsperson kennen. Es ist daher optimal, wenn sie sich bei täglichen Tätigkeiten einbinden lassen.“ Damit er seinen Körper besser wahrnehmen kann und wieder zurück in den Alltag findet, ist es wichtig, den Patienten so zu behandeln, dass er die Chance hat, sich aktiv zu beteiligen. „Und das geht nur dann richtig gut, wenn er muskulär trainiert und Elemente der modernen Neurorehabilitation berücksichtigt werden. Denn wer rastet, rostet“, so Eckardt.
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