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Mit Physiotherapie der Sturzgefahr im Alter entgegenwirken

Mit Physiotherapie der Sturzgefahr im Alter entgegenwirken


Kerstin Nissen

„Bloß nicht bewegen, sonst falle ich noch!“ So denken viele Ältere, besonders diejenigen, die schon einmal gestürzt sind. Doch durch Inaktivität nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit ab, und das kann die Sturzgefahr noch erhöhen.

Welche Folgen hat wenig Bewegung?

Neben Schmerzen ist Angst zu stürzen eine häufige Begründung für wenig Bewegung, die Kerstin Nissen, Leitende Physiotherapeutin am Agaplesion Diakonieklinikum, von älteren Patienten hört. „Dieses Bewegungsvermeidungsverhalten ist jedoch ein Teufelskreis“, so die Physiotherapeutin mit 25 Jahren Berufserfahrung. Die Gleichgewichts- und Balancefähigkeit sowie die Muskelmasse nehmen immer mehr ab, die Beine werden schwächer – hinzufallen wird wahrscheinlicher.

Wie viel Bewegung wird empfohlen?

„Die Weltgesundheitsorganisation rät zu mindestens 150 Minuten moderatem Training in der Woche. Ich empfehle, sich von einem Arzt oder einem Physiotherapeuten beraten zu lassen, welche Art der Bewegung für einen infrage kommt“, so Kerstin Nissen. Im Alter stehen häufig weniger Ausdauer-, sondern mehr Kraft- und Gleichgewichtstraining im Vordergrund. Das Training in der Physiotherapie hat den Vorteil, dass es einem individuellen Trainingskonzept folgt, stets professionell begleitet und unter Umständen von der Krankenkasse bezahlt wird. Kerstin Nissen ist im Krankenhaus angestellt, ihr ist aber sehr wichtig, dass ihre Patienten nach der Entlassung weitertrainieren und in Bewegung bleiben. Viele Übungen lassen sich durchaus in den individuellen Alltag integrieren.

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Bewegungstipps für den Alltag:

  • Wenn möglich, Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen (z. B. zum Supermarkt).
  • Die Treppe benutzen statt den Fahrstuhl.
  • Beim Warten an der Kasse oder auf den Bus eine Wadenmuskelkräftigung durchführen, indem man mit mehreren Wiederholungen bei parallel stehenden Füßen die Fersen anhebt und wieder absenkt (ggf. mit Festhalten am Einkaufswagen oder Rollator).
  • Wenn der Gang nach draußen nicht mehr so einfach möglich ist: Zusammen mit einem Familienmitglied und/oder dem Rollator„einen kleinen Spaziergang durch die Wohnung machen“.
  • In der Hocke oder im Einbeinstand die Zähne putzen.

Beitragsbild: © Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg

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