Neue Brust aus eigenem Gewebe
Nicht immer lässt sich Brustkrebs brusterhaltend behandeln. Zum Wiederaufbau der Brust wird oft ein Implantat genutzt. Dabei erzielt Eigengewebe in vielen Fällen bessere und dauerhaftere Ergebnisse.
„Das Wichtigste ist, dass die Patientin umfassend über alle Möglichkeiten der Rekonstruktion aufgeklärt wird“, erläutert Prof. Dr. Jörn Lohmeyer, Leitender Oberarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg. So könne die Patientin die für sie passende Methode wählen. Diese Beratung sollte stattfinden, sobald feststeht, dass eine Entfernung der Brust erforderlich ist. Wenn sich die Patientin für eine Eigengewebsrekonstruktion entscheidet, gibt es verschiedene Methoden.
90 Prozent der Rekonstruktionen aus Eigengewebe am Agaplesion erfolgen mittels DIEP-Lappenplastiken. Hierbei wird Fett und Haut aus der Bauchdecke unterhalb des Nabels verwendet. Falls dort nicht genug Gewebe vorhanden ist, kann es auch aus der Gesäßfalte entnommen werden. Bei beiden Prozeduren entsteht eine sehr weiche, natürliche Brust. Das wirkt sich auch auf die Psyche aus. „Viele Patientinnen empfinden das Ergebnis als ästhetischer und natürlicher als Implantate“, so Prof. Lohmeyer. Neben den guten ästhetischen Ergebnissen spricht auch die niedrigere Komplikationsrate nach der Operation vor allem bei Bestrahlung für den Wiederaufbau mit Eigengewebe. In Brustrekonstruktionszentren mit hohen Fallraten liegt diese bei unter ein Prozent. Die OP-Zeiten betragen zum Teil weniger als vier Stunden.
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Beitragsbild: © Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
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