Kältetherapie

Kälte hilft Brustkrebspatientinnen

Kälte hilft Brustkrebspatientinnen


Kältetherapie

Die Brustkrebsdiagnose stellt einen tiefgreifenden Einschnitt im Leben einer Frau dar. Viele mit der Chemotherapie einhergehenden Nebenwirkungen wie Haarausfall können heutzutage mit effizienten Begleittherapien gelindert werden.

Kann man Haarausfall während einer Chemotherapie verhindern?

Viele Brustkrebspatientinnen, die eine Chemotherapie durchmachen, haben nicht nur starke körperliche Beschwerden. Gerade der Verlust der Haare kann für einige der Patientinnen eine besonders belastende Nebenwirkung sein. „Viele Frauen fühlen sich durch den Verlust der Haare stigmatisiert und stärker in der Lebensqualität beeinträchtigt“, so Dr. Anne-Sophie Adam, Ärztin am Mammazentrum am Krankenhaus Jerusalem. „Der Einsatz von sogenannten ,Dignicaps‘ (Kühlkappen) kann helfen, den Haarausfall zu verringern. Bei der Kühlbehandlung der Kopfhaut während der Gabe von Zytostatika trägt die Patientin eine Silikonkappe, durch die Kühlmittel zirkuliert und die Kopfhaut auf circa 4 °C herunterkühlt“, berichtet Adam. Durch die eng gestellten Blutgefäße werden Haarwurzeln weniger belastet und der komplette Haarverlust in vielen Fällen vermieden.

Was hilft gegen die Nervenerkrankung Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie?

Eine weitere häufige Nebenwirkung bei Gabe taxanhaltiger Medikamente, die die Zellteilung und damit das Tumorwachstum hemmen, ist die Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie. Diese schmerzhafte Nervenschädigung entsteht, wenn Chemotherapeutika in die kleinsten Blutgefäße der Hände und Füße eindringen und dort Missempfindungen wie Sensibilitäts- oder Temperaturverlust sowie Gleichgewichtsstörungen hervorruft. Durch den Einsatz von sogenannten Hilotherm-Geräten können Hände und Füße mit speziellen Kältemanschetten kontinuierlich auf 10 °C gekühlt und der Sauerstoffbedarf des Gewebes, der Stoffwechsel sowie die Durchblutung reduziert werden, sodass weniger toxische Substanzen an die Nervenenden gelangen.

Wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus?

„Es können Kopfschmerzen auftreten, ansonsten gibt es während beider Behandlungen wenig Nebenwirkungen“, stellt die Hamburger Ärztin Dr. Adam fest. Die Kosten für die Kühlungen werden von der Stiftung Mammazentrum Hamburg übernommen, die durch Spenden aus Hamburg finanziert werden. Es fallen nur bei der Kühlkappe Nutzungskosten an, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.

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Generell gilt: Vorsorge ist das A und O. Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.


Beitragsbild: © Martin Zitzlaff

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