Krebs: Gute Ernährung verbessert Heilungschancen

Krebs: Gute Ernährung verbessert Heilungschancen


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Krebserkrankungen und die Behandlung verderben Patienten oft den Appetit – eine Mangelernährung droht. Eine frühzeitige Einbindung der Ernährung in die Krebstherapie nimmt Sorgen und erhöht den Behandlungserfolg.

„Bei einer Krebserkrankung steht meist die Behandlung des Tumors an oberster Stelle“, weiß Priv.-Doz. Dr. Viola Andresen, Leiterin des Ernährungsteams und des Palliativ-Teams am Israelitischen Krankenhaus Hamburg. Verständlicherweise dreht sich für Patienten und Angehörige alles um die weitere Behandlung einer Tumorerkrankung wie Operationen, Chemo oder Strahlentherapie und deren Verträglichkeit sowie die Sorgen und Hoffnungen, die damit einhergehen. Der Ernährungszustand der Patienten wird oft außer Acht gelassen, dabei ist er wichtig für den Therapie-Erfolg. Denn: Je besser ein Krebspatient ernährt ist, desto besser kann der Körper die Behandlung verkraften und den Heilungsprozess unterstützen. Dr. Andresen ermutigt Tumor-Patienten deswegen: „Sprechen Sie Ihren Arzt frühzeitig auf das Thema Ernährung während der Behandlung an.“ 

Ernährungstherapie beugt Mangelernährung vor 

Die Symptome einer Krebserkrankung und die Nebenwirkungen der Behandlung wie Übelkeit, Appetitverlust oder andere Verdauungsbeschwerden verleiden Betroffenen häufig das Essen – die Nahrungsaufnahme wird zum Stressfaktor. „Die Gewichtsabnahme und drohende Mangelernährung machen sowohl dem Kranken als auch den Angehörigen Sorge. Der Patient gerät unter Druck, ausreichend zu essen, trotz physischer Probleme“, weiß die Ernährungsexpertin, die am Israelitischen Krankenhaus und dem Ikaneum Krebspatienten mit individuellen Ernährungstherapien behandelt und so den Druck nimmt. „Ein Patient, der unter Schluckbeschwerden leidet, bekommt zum Beispiel flüssige oder passierte Kost“, erklärt Dr. Andresen. Wird einem Patienten von Essengerüchen schlecht, helfen Riechfläschchen dabei, die Übelkeit zu mildern. Die angenehmen Aromen überdecken den Duft der Speisen, und der Patient kann essen. Bei Übelkeit oder Appetitverlust können zudem Medikamente eingesetzt werden.

Astronautenkost nimmt Druck

Die oberste Devise bei jeder Ernährungstherapie lautet jedoch: Wunschkost. Der Krebs-Patient soll das zu sich nehmen, worauf er Lust hat. „Gerade während der Krebs-Behandlung soll Essen Freude und Lebensqualität bringen“, so Dr. Andresen. Damit das auch bei schweren Verläufen oder Mangelernährung sorgenfrei möglich ist, empfiehlt sie, auf die sogenannte Astronautenkost zurückzugreifen. Die flüssige Nahrung enthält alle benötigten Nährstoffe sowie Kalorien. In schweren Fällen kann eine intravenöse Nahrungszufuhr oder Ernährung über eine Magensonde erforderlich sein. „So ist der Grundbedarf gedeckt, und der Patient kann entspannt und mit Freude essen“, weiß die Expertin aus dem Isrealitischen Krankenhaus.

Das ist das Ikaneum

Im Fachinstitut für Darmgesundheit und Ernährung im Israeltischen Krankenhaus berät ein interdisziplinäres Team zu chronischen Verdauungsbeschwerden wie Reizdarm, Verstopfung oder der Refluxkrankheit. Ein weiterer Schwerpunkt ist die ernährungsmedizinische und psychoonkologische Betreuung von Krebspatienten.

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Beitragsbild: © unsplash.com/Ella Olsson

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