Jüngere, Ältere und Alte unter einem Dach? Was im Mehrgenerationenhaus funktioniert, hat auch in einer psychiatrischen Klinik Vorteile. Weshalb alle voneinander partizipieren – gerade in Zeiten der Krise.Von Wiebe Bökemeier Treffen sich eine 18-Jährige und ein 81-Jähriger zufällig auf der Straße, mögen sie auf den ersten Blick nicht allzu viel gemeinsam haben. Begegnen sich die zwei jedoch auf einer Allgemeinpsychiatrischen …
Keine Therapie von der Stange
Der Anteil älterer Menschen wird immer größer. Damit steigt auch der Bedarf an psychiatrischen und psychotherapeutischen Angeboten, die auf die speziellen Bedürfnisse von Alten und Hochbetagten zugeschnitten sind. Worauf kommt es dabei an?Von Inga Kleine Dazu sprachen wir mit Dr. Charlotte Ramb, Chefärztin Psychiatrie und Psychotherapie, und mit Olaf Mihm, Oberarzt Psychiatrie im höheren Lebensalter, beide am Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf. …
In der Schule gehe ich nicht aufs Klo
Es gibt viele Ursachen für eine Verstopfung bei Kindern. Meist gibt es einen Trigger, der dazu führt, dass Kinder ihren Stuhl zurückhalten. Wichtig ist es, schnell zu handeln, denn meistens dauert eine Therapie ebenso lange, wie das Problem bereits besteht. Verschmutzte Schultoiletten, schmerzhafte und unangenehme Erfahrungen in Zusammenhang mit der Stuhlentleerung und dem After (zum Beispiel Fiebermessen, Zäpfchen) oder harter …
Das Klima und die Seele
Welche direkten Folgen des Klimawandels beobachten Sie bei Ihren Patient:innen? Der Anstieg der Durchschnittstemperaturen und andauernde Hitzewellen können zu Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und erhöhter Stressempfindlichkeit führen. Untersuchungen zeigen hitzebedingt eine Zunahme von Aggressivität, Anspannung und Gereiztheit sowie eine Steigerung der Behandlungen in Notaufnahmen der Psychiatrie und Psychotherapie. Besonders vulnerabel sind hier Menschen mit zum Beispiel Suchterkrankungen oder Demenzen, die sich nicht …
Altersdepression: Der Kampf gegen die Stille
Wir werden immer älter und damit treten häufiger gesundheitliche Probleme auf, die die Lebensqualität einschränken. Ein besonders unterschätztes Problem ist die Depression. Mit zunehmendem Lebensalter sterben häufig Freunde und Bekannte – der soziale Austausch wird weniger. Die einhergehende Einsamkeit ist nicht gleich eine Depression, kann jedoch neben körperlichen und kognitiven Defiziten sowie genetischer Veranlagung zur Entstehung beitragen. „Es ist oft …
Psychoonkologische Betreuung
Eine Krebserkrankung ist immer auch eine psychische Belastung. Das Mammazentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem bietet seinen Patient:innen eine psycho-soziale Betreuung an. Dr. Catrin Mautner: „An Brustkrebs zu erkranken ist auch mit seelischen Belastungen verbunden. Durch die Konfrontation mit einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung werden zugleich die Identität der Betroffenen, ihre soziale Rolle, ihre Arbeitsfähigkeit und ihre Lebensplanung beeinträchtigt. Diese Krisensituation kann …
Gestatten: Posttraumatische Belastungsstörung
Ein schwerer Unfall, Missbrauch oder Gewalt – extrem belastende Erlebnisse können zu anhaltenden psychischen Reaktionen führen. Betroffene leiden oft unter schweren Symptomen wie Flashbacks oder Ängsten. „Warum gerade ich? Liegt es an meinen Genen?“ Sätze, die Prof. Dr. Dr. Albrecht Schumacher ist Leiter des Psychologischen Dienstes am BG Klinikum Hamburg. Er ist spezialisiert auf die Behandlung und Wiederherstellung von schwer verletzten …
Die Generation „Schweigen“
Über ein Jahr Krieg, verbunden mit Existenzsorgen: Das löst insbesondere bei der Generation der „Kriegskinder“ Ängste sowie körperliche Reaktionen aus. Wie kommt es dazu und was kann man tun? Schlaganfälle, Bronchitis oder Erkrankungen der Herzkranzgefäße kommen bei Menschen, die ein Trauma erlebt haben, dreimal häufiger vor als bei Nicht-Traumatisierten. Aber auch Diabetes mellitus, schwere Depressionen sowie Unruhe- und Angstzustände werden …
Psychische Erkrankungen erkennen und richtig handeln
Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Lebens eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ist höher als viele denken. Aber wie kann man sie bei sich selbst oder Angehörigen erkennen und wann ist professionelle Hilfe notwendig? Darüber haben wir mit Prof. Dr. Sönke Arlt, Chefarzt der Psychiatrie und Psychotherapie im Albertinen Krankenhaus, gesprochen: Jede:r ist mal traurig oder niedergeschlagen. Das ist also normal …
Die lange Warteliste ist schädlich
Haben Sie ein offenes Ohr für junge Menschen. Dr. Joachim Walter, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, kennt die Nöte seiner jungen Patient:innen. Eine Sache bereitet ihm nach Corona besonders Sorge. Ess- und Angststörungen und schwere Depressionen sind definitiv mehr geworden. Eine eher kurzfristige Auswirkung von Corona war die Angst, die Großeltern anzustecken, und dass diese dann …